Die australische Monash University wird die erste Institution mit einer eigenen Top-Level-Domain sein. Wie der in Melbourne ansässige Betreiber ARI Registry Services in einer Pressemitteilung sagte, wurde die TLD “.monash” von der Internet Corporation for Assigned Names and Numbers (ICANN) in das zentrale Verzeichnis der Adressendungen (ROOT-Zone) eingetragen und ist somit Teil des gesamten Adressraum des Domain-Name-Systems (DNS). Aus “monash.edu.au” wird nun “faculty.monash” oder “research.monash”. Mit “nic.monash” ist bereits die erste Adresse erreichbar ein kleiner Schritt für die Universität, ein großer für das Internet.
Damit ist die erste Marken-TLD Live gegangen, was einen Meilenstein in der Entwicklung des Internets markiert. Mt SAP, Bauhaus oder Audi haben sich auch einige große, deutsche Marken für eine eigene TLD und damit für einen Teil des schier unendlichen Adress-Kosmos beworben.
Marken-TLD eröffnen den künftigen Betreibern völlig neue Möglichkeiten, ihre Marken im Internet zu präsentieren und viel Phantasie für neue Geschäftsmodelle. Aber auch Sicherheitsaspekte werden, insbesondere mit Blick auf die jüngsten Enthüllungen zu den weltweiten Spionagepraktiken, in diesem Zusammenhang an Bedeutung gewinnen. Der Betreiber eines Namensraums hat weitreichende Möglichkeiten, sein virtuelles Stück Land gegen Angriffe von außen zu sichern und auch den Betrieb an den eigenen Sicherheitsrichtlinien zu orientieren.
Soweit sich ein deutsches Unternehmen für einen in Deutschland ansässigen Back-End Betreiber entschieden hat, gilt auch hier das deutsche Datenschutzrecht und die Abhängigkeit von den US-Regelungen wird reduziert. Ein wichtiger Aspekt sollte für die künftigen Betreiber die Schaffung einer neuen Vertrauensbasis für ihre Kunden sein, die sich darauf verlassen können werden, dass sie tatsächlich bei dem richtigen Unternehmen sind, wenn am Ende die Marke steht. Digitales kopieren wird damit erschwert.
Und auch, wenn ein wenig Glück dazu gehörte, nun die erste Marken-TLD zu sein, die dem Internet hinzugefügt wurde – die Öffnung des Internets für zahlreiche neue generische Adressendungen, auch in Sonderzeichen, wird für eine weitere Reduzierung der US-Dominanz im Internet sorgen und die Beteiligung der globalen Community an dieser Ressource ausbauen.
Insgesamt wurden nun bereits mehr als einhundert TDLs delegiert, wie DomainIncite bereits am vergangenen Samstag berichtet hat.